Der Lokschuppen Treysa

Die Inbetriebnahme des BW Treysa und des Lokschuppen fand im Jahre 1908 statt. Er entstand in der typischen preußischen Bauart wie sie bei vielen anderen Zweckbauten aus dieser Zeit zu finden ist.  Zu dem 18-ständige Rundschuppen gehörte zunächst eine 16 m Drehscheibe die aber 1923 gegen eine 20 m Scheibe getauscht wurde um die damals größten Güterzuglokomotiven wie BR 57 und BR 58 aufnehmen zu können. Das BW Treysa liegt an der Main-Weser-Bahn zwischen Marburg und Kassel.


Ein Teil des Daches wurde im 2. Weltkrieg beschädigt und später, wie bei vielen anderen Lokschuppen nicht mehr erneuert. In den 1950er und 1960er Jahren stellte die Bundesbahn ihre Loks weiterhin zwischen den verbliebenen Mauern ab. Erst mit Beginn der Elektrifizierung wurden der offene Teil des Schuppens entfernt. Übrig blieben die Strahlgleise sowie ein gut erhaltener Schuppen mit sechs Ständen.

Heute nutzen die Eisenbahnfreunde Schwalm-Knüll das Gelände mit dem 6-ständigen Restschuppen.

Diese Größe eignete sich nun ideal für die Umsetzung in den Maßstab TT (1:120).

 


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Für einen Nachbau in Anlehnung an das o.a. Vorbild im Maßstab 1:120 waren zunächst umfangreiche Detailstudien erforderlich. Es sollte jedoch kein vollkommen identisches  Abbild geben sondern die Widererkennung stand im Vordergrund.

Als Ausgangsbasis diente das Pola Busdepot für die Spur H0. Der Bausatz eignet sich auch ausgezeichnet für viele andere Industriebauten in der Spur TT. Das Depot hatte bereits die typischen doppelten Fenster über den Toren. Die benötigten Elemente wurden daher lediglich herausgetrennt und neu zusammengesetzt. Ziegelsteinplatten von Auhagen lieferten die Ergänzungen (Neudeutsch Kitbashing).

Das Dach entstand aus einer Pappe gelagert auf Streben. Die eigentliche Dachpappe entstand aus schwarz gefärbten Sandpapierstreifen mit feiner Körnung.

 


 

 

 

Die markante rechte Seite mit den Türen und der Winde wechselte nach links auf die Sichtseite der Anlage.

Die Steine erhielten einen Überzug mit einem Gemisch aus verdünnter rot-schwarzer Plakafarbe und einem Tropfen Spülmittel. Mit einem Fön können dann sehr überzeugende Spuren von verschmutzen Wasser erzeugt werden. Hierbei ist jedoch absolute Vorsicht geboten, da sich Kunststoff sehr schnell verzieht und zu allem Übel auch noch brennbar ist.

 

 


Die schwarzen Tore des Originals konnten mich nach der Fertigstellung nicht so recht begeistern und wurden deshalb  noch einmal neu aus dem Universalwerkstoff Balsaholz hergestellt. Der Anstrich erfolgte wieder mit Plakafarbe - diesmal jedoch in einer leicht verschmutzen grauen Farbe.

Vermutlich hatten die Tore im Laufe der Jahrzehnte ohnehin mehrfach die Farbe gewechselt.


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